November 2020 : Sehnen wir uns nach dem Himmel, unserer Heimat!

"Sehnen wir uns nach dem Himmel. Es ist unsere Heimat. Lasst uns aber geduldig darauf warten, dass der Wille unseres Vaters erfüllt wird."

Liebe Freunde,

Frankreich steht erneut unter Schock infolge des Attentates in der Basilika U.L.F. von Nizza. Jetzt gibt es wieder eine vollständige Ausgangsperre Wie lange noch? In Wien gab es auch einen schrecklichen Terroranschlag. Unsere Mitmenschen sind immer mehr in Angst und Schrecken. Wir sollen, wie wir es in diesen letzten Tagen immer wieder gesagt haben, Jesus, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe bezeugen.

Das Thema dieses geistlichen Wortes hat sich mir für November, den Monat der letzten Dinge, aufgedrängt. Dieses geistliche Wort kommt von Mutter Maria Augusta. „Sehnen wir uns nach dem Himmel. Es ist unsere Heimat. Lasst uns aber geduldig darauf warten, dass der Wille unseres Vaters erfüllt wird. Seien wir die Freude und der Trost Jesu angesichts harter Herzen sowie gegenüber trägen und schlaffen Seelen. Lasst uns wachsen und lieben für das Werk Gottes. Jesus erweitert unser Herz in dem Maß, wie wir uns in Liebe mit ihm austauschen.“

Wir werden alles tun, um Ihnen in dieser neuen Prüfungszeit zu helfen. Wir brauchen etwas Zeit, um unsere Gebetszeiten, unsere Ausbildungszeiten für Kinder, für Teenager, für Jugendliche, für Erwachsene zu organisieren. Wir werden Hilfe bekommen und uns nicht entmutigen lassen, wenn wir die Augen zum Himmel heben. Dort leben unsere Brüder, die Engel und die Heiligen, im ewigen Glück.

Bemühungen:

Lasst uns vertrauensvoll und gelassen diese Zeit großer Prüfung vereint mit den Engeln, mit den Heiligen und mit den armen Seelen leben. Heben wir täglich unsere Augen zum Himmel, unserer Heimat!

Wort Gottes: :Offenbarung 21,8

Lasst uns begeistert mit dem hl. Johannes das himmlische Jerusalem im Glauben und in der Freude sehen.

1. Rubrik: Durchhaltevermögen, Aufmerksamkeit, Echtheit, Treue

Lasst uns dieses Jahr die Treue mehr betonen. Bringen wir in diese so verwirrte Zeit die Flamme des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Seien wir während der ganzen Ausgangsperre Wächter. Lasst uns mit Jesus wachen. Lass uns mit der Jungfrau Maria und dem hl. Josef sowie mit allen Heiligen und Engeln wachen. Lasst uns in Treue zu unserem Familiengebet wachen. Helfen wir unseren Kindern durch ihr persönliches Gebet zu wachen.

2. Rubrik: Vorausplanung für November.

Jeden Tag können wir einen vollkommenen Ablass oder einen Teilablass für eine arme Seele erlangen. Denken wir daran! Wird das Fest U.L.F. vom Schnee stattfinden können? Gott ist nichts unmöglich! Beleben wir die Festtage der Heiligen. Durch Internet oder durch andere Mittel können wir uns bemühen, den (oder die) Heiligen besser kennenzulernen, die die Kirche jeden Tag verehrt.

3. Rubrik: Geistliches Wort: Sehnen wir uns nach dem Himmel, unserer Heimat!

„Sursam corda!“ = „Die Herzen hoch!“ = „Erhebet die Herzen!“  Das Jahr 2020 und das Allerheiligenfest sind von Leiden gekennzeichnet. Die Welt leidet. Frankreich leidet. Vielleicht hat es in seiner Geschichte noch nicht so viel gelitten – außer in der Zeit der französischen Revolution und in der Zeit der großen Kriege. Es leidet unter den beiden vollständigen Ausgangsperren und schon unter den schrecklichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Sie leidet auch unter der islamistischen Gefahr. Unser Land betrauert neue Tote. Einige wurden einfach umgebracht, weil sie Christen waren. Jetzt kommen sie zu dem unermesslichen Heer der Märtyrer, von dem das Buch der Offenbarung am Allerheiligenfest gesprochen hat, diese unermessliche Menge, die vor dem Thron und vor dem Lamm gestanden hat. Ja, „Erheben wir unser Herz“ zu diesem himmlischen Heer, das uns vorangegangen ist und uns Mut macht.

Mutter Maria Augusta sehnte sich sehr nach dem Himmel. Unser Gründer sagte: „Ihr war selbstverständlich, dass es unsere echte Heimat, unsere Wohnstatt bei unserem Vater im Himmel sei. Es war aber klar: Man sollte geduldig warten, dass der Wille Gottes zuerst auf Erden erfüllt würde. Dieser Wille Gottes bestand wesentlich darin, dass sie den Weg des geliebten Sohnes ging, das heißt: den Weg des Kreuzes, den Weg des Leidens, vereint mit dem Leiden Jesu.

Unser Gründer fügte hinzu: „Mutter Maria Augusta aber drang in die Herzen ein, und sie war absolut nicht mit der Aussage einverstanden, die man immer öfter hörte: Das Herz sei im Grunde gut. Man solle immer und in allem die Güte und die Schönheit der Seelen entdecken. Der Hl. Geist wirke dort automatisch und immer erfolgreich.

In den Seelen ist nicht alles schlecht und es ist gut, die Güte und den Großmut in ihnen zu entdecken. Aber ohne Illusion. Man soll auch die Schwächen und die schlechten Eigenschaften erkennen. Man soll Nichts verurteilen sondern handeln wie der Arzt: Er muss das körperliche Übel seines Patienten entdecken, um es um so besser bekämpfen zu können...“

Der Kommentar unseres Gründers erleuchtet die Zeit, in der wir leben. Am Allerheiligenfest haben wir das Evangelium der acht Seligpreisungen gehört. Die wurden angesichts des Himmels gegeben. Diese Seligpreisungen hat Jesus von der Krippe bis zum Kreuz perfekt gelebt: Vollständige Armut, extreme Sanftmut, unendliches Mitleid, gewaltiger Durst nach der Heiligkeit-Gerechtigkeit, leuchtende Reinheit, Barmherzigkeit für alle bereuenden Sünder, Friedenstifter bis zur Hingabe seines Lebens, Verfolgung bis zum Tod am Kreuz. Die Heiligen sind Jesus auf dem Weg der Seligpreisungen nachgefolgt. Sie haben uns ein großes Zeugnis der Liebe gegeben. Sie zeigen uns das Einzige, was auf Erden zählt: den Schatz der Liebe zu sammeln und zwar der Liebe zu Gott und zu den Nächsten. Auf der Erde haben sie schon „die Stadt Gottes“ aufgebaut. „Die Stadt der Menschen“ aber wird immer mehr entgegen dem Geist der Seligpreisungen aufgebaut: anstatt Armut sucht sie um jeden Preis materiellen Reichtum, anstatt Sanftmut, Gewalt, anstatt Mitleid, Gleichgültigkeit, anstatt Heiligkeit, die Verherrlichung der Sünde, anstatt Reinheit, eine Welle der Unreinheit, anstatt Barmherzigkeit, Rachsucht, anstatt Frieden, Krieg, anstatt Nachfolge, die Suche nach kleinlicher Bequemlichkeit. So hat diese gottlose, lieblose Welt eine Hölle auf Erden aufgebaut.

Unser Gründer schrieb weiter: „Perverse Welt, undankbare Welt, kriminelle Welt; Welt, in der das Vergnügen über alles angebetet wird. Die Welt widersetzt sich dem Reich des Herzens Jesu, und folglich herrscht vor allem die Hölle. Gott hat die menschlichen Familien geschaffen, damit sie intime Gemeinschaft der Liebe und des Lebens seien. In ihnen herrscht überwiegend egoistische Suche nach sich selbst und keine schöne menschliche Liebe. Infolgedessen ist die Familie als Institution so zerbrechlich.“

Wir könnten uns menschlich gesehen vor der Feststellung unseres Gründers erschrecken: „Sicher ist es nur eine kleine Minderheit, die wahrlich betet, die sich wahrlich hingibt, die aus dem Glauben lebt. Beim Betrachten der Welt kann man sich die Frage stellen: Wie so ist ungefähr nur ein Fünftel der weltlichen Bevölkerung getauft? Wie so gab es diese schrecklichen Kriege unter Nationen, deren Soldaten mehrheitlich getauft waren? Wie so haben sie sich millionenfach gegenseitig umgebracht? Und mit Blick auf unsere Zeit können wir uns die Frage stellen: Wie so gibt es viel mehr Opfer durch die Abtreibung als durch den Krieg?“

Jedoch bewahrte er mit Mutter Maria Augusta eine unbesiegbare Hoffnung: „Angesichts all dessen soll man sich entmutigen lassen? Überhaupt nicht. Wie viele Gebete, gewaltiges Leiden aber werden für die Bekehrung dieser herzlosen und liebelosen Menschheit nötig werden! Mutter Maria Augusta empfand herzzerreißend all das, was Jesus vor dem Zustand der Welt wohl empfindet: harte Herzen, die träge und schlaffe Seelen. Deswegen wollte sie um so sehr zur Zahl der Geliebten des Erlösers gehören. Diese Geliebten können ihm Freude und Trost bringen, indem sie ihn lieben und sich aus ganzem Herzen bemühen, ihn mit einer echten Liebe lieben zu lassen nach dem Bild seiner erlösenden Liebe.“

In diesem dramatischen Umfeld sind auch wir eingeladen, „unsere Fahne“ – der Ausdruck kommt vom hl. Ignatius von Loyola – zu wählen: die Fahne Gottes oder die Satans. Wir sollen unsere Stadt wählen: die von Gott oder die der Welt. Schwere Wochen kommen auf uns zu ohne Messe und ohne Sakramente. Entscheiden wir uns heute, den Heiligen auf dem Weg der Liebe nachzufolgen. Wir stehen vor einem langen Tunnel. Wir werden zweifellos noch finsterere und ängstlichere Stunden erleben. Wir werden das Licht nicht sehen, aber wir wissen, was wir zu tun haben: „Sursum corda“ = „Erheben wir die Herzen“. Wir sollen unsere Herzen erheben. Wir sollen nach dem Licht schauen. Wir sollen von den Heiligen das innere Licht empfangen, das uns den guten Weg, den richtigen Weg gehen lässt. Dieser Weg wird uns zum Himmel führen.

Bei dem Attentat im „Bataclan“ 2015 sagte Philippe de Villiers, ein französischer Politiker: „Frankreich schläft, aber es ist nicht tot. Barbarei wird uns unsere Zivilisation wieder entdecken lassen. Unsere Augen werden sich öffnen. Und vielleicht auch die Seelen.“ Also, lasst uns aufwachen! In dieser so verwirrten Zeit lasst uns die Flamme des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aufwecken. Sagen wir es noch einmal: Während der ganzen Ausgangsperre seien wir Wächter. Lasst uns mit der Jungfrau Maria und dem Hl. Josef sowie mit allen Heiligen und allen heiligen Engeln wachen. Am Ende des Tunnels wird es Licht geben. Und das Licht wird so schön sein: Das Unbefleckte Herz Mariens wird triumphieren und eine Zeit des Friedens wird der Welt gegeben werden. Gott wird in die Herzen zurückkehren. Das wird das Kommen der Zivilisation der Liebe und des Lebens sein. Heilige Gottes bittet für uns!

Ewiges Wort, eingeborener Sohn Gottes, lehre mich die wahre Großmut, lehre mich Dir dienen, wie Du es verdienst: Geben, ohne zu zählen, Kämpfen, ohne der Wunden zu achten, Arbeiten, ohne Ruhe zu suchen, Mich hingeben, ohne Lohn zu erwarten. Mir genüge das frohe Wissen, Deinen heiligen Willen erfüllt zu haben.

Weihgebet zur heiligen Jungfrau:

O Unsere Liebe Frau, wir vertrauen uns dir an, deinem gesegneten Gehorsam und deinem ganz besonderen Schutz. Wir vertrauen dir unsere Seele und unseren Leib an, heute und jeden Tag. Wir vertrauen dir unsere ganze Hoffnung an und unseren Trost, all unsere Ängste und unser Elend, unser Leben und das Ende unseres Lebens. Wir vertrauen uns dir an, damit durch deine heilige Fürsprache und deine Verdienste all unser Tun und Handeln nach deinem Willen und dem Willen deines Sohnes gelenkt und geleitet werde. Amen.

4. Rubrik: Weiterbildung:

Lesen wir (wieder) Spe salvi, die Enzyklika, die Benedikt XVI. am 30. November 2007 über die christliche Hoffnung geschrieben hat. Es ist einfach, sie im Internet zu finden.

5. Rubrik: Aktion, Mission:

Nutzen wir die Ausgangsperre, um alleinstehende oder geprüfte Personen telefonisch oder per Mail zu unterstützen. Zögern wir nicht, uns durch das Rosenkranzgebet zu vereinen, sei es zu Hause, mit Menschen in unserer Umgebung oder in der Kirche, wenn wir die Chance haben, in der Nähe einer geöffneten Kirche zu leben. Dort können wir Jesus begegnen, der in den Tabernakeln so allein ist.  

6. Austausch unserer Freuden und unseres Kummers:

Wir freuen uns sehr über die Priesterweihe von Bruder Benoît. Das Wetter musste schön sein, schließlich hat es uns der hl. Josef gegeben. Lasst uns uns bei ihm bedanken! Bedanken wir uns auch für das Treffen der Freundenehepaare. Es war eine Quelle des Trostes und der tiefen Freude für alle. Die Teenager konnten auch eine gnadenreiche Wallfahrt auf den Spuren des hl. Johannes Paul II. in Frankreich machen. Wir danken Ihnen, dass Sie uns weiterhin materiell und geistlich für den Aufbau der Gebetsstätte U.L.F. von Schnee unterstützen. Wir geben trotz der schweren Zeit und der Hindernisse nicht auf.

7. Liturgie:

1. November: Allerheiligen; 2. November: Gebetstag für alle unsere Verstorbenen, 9. November: Weihetag der Latrankathedrale; 11. November: Hl. Martin, Gebetstag für die Kriegopfer; 21. November Darstellung Mariens im Tempel Jerusalem. Beten wir für die Priester und die Ordensleute, die an diesem Tag ihre Keuschheitsgelübde oder Zölibatsversprechen erneuern. Samstag, 12. und 19. November:  Sonntag, 24. November: Christkönigshochfest.

Unsere ganze Missionarfamilie bedankt sich bei Ihnen für Ihr Gebet und Ihre Großzügigkeit. Wir versichern Sie unserer täglichen Gebete für Ihre Anliegen. Mit Ihnen wollen wir das Fest U.L.F vom Schnee gut vorbereiten. Es findet am Samstag, 12. November und am Samstag, 19. Dezember 2020 statt. Wir hoffen, dass wir Sie empfangen dürfen.

Ich segne Sie mit Zuneigung und versichere Ihnen das Gebet und die Zuneigung Mutter Magdeleines. Ich vertraue Ihrem Gebet unsere Postulanten und Novizen an. Wir danken Ihnen, dass Sie mit uns um neue Berufungen von Aposteln, Brüdern und Schwestern beten. Lassen wir uns in dieser Zeit des Leidens und der Prüfung nicht entmutigen. Seien wir dem Triumph des Unbefleckten Herzens Mariens sicher.

Pater Bernhard und Bruder Martin

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