September 2020 : Seien wir stark im Glauben und stolz auf unsere Wurzeln

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Haben wir keine Angst. Verlassen wir uns auf die Treue Gnade Gottes; seien wir stark im Glauben und stolz auf unsere Wurzeln.

Liebe Freunde,

jetzt sind wir in ein neues Schuljahr eingetreten. Viele haben sich davor gefürchtet. Geben wir den Mut nicht auf und bewahren wir den Frieden des Herzens und die Gelassenheit. Viele Dinge erzeugen „luctus et angor“= „Traurigkeit und Angst“: die neuen von den französischen Abgeordneten angenommenen Bioethik-Gesetze; Gewalt, die immer mehr wächst – einige sprechen sogar von „Verwilderung“ -, Unreinheit, die sich überall verbreitet, die große Angst vor der zweiten Covid-19 Welle. Können wir noch „gaudium et spes“ = „Freude und Hoffnung“ den Vorrang geben? Ja, wir können es und wir müssen es, weil wir Jünger Jesu, unseres Herrn und unseres Gott, sind.

Gott wirkt in den Herzen. Sein Wirken war sichtbar bei den Kindern der Ferienkolonie, bei den Teenagern der beiden Zeltlager, bei den jugendlichen Teilnehmern an der Wallfahrt in Polen, bei den 60 Teilnehmern an den Exerzitien, bei den Familien, die in Saint Pierre sich aufgehalten haben, beim schönen Himmelfahrtsfest. Wir haben wirklich diesen Vers erfahren: „Wo die Sünde sich gehäuft hatte, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden.“ (Röm 5,20)

Bemühungen:

Sich täglich daran erinnern: Die Ereignisse in der Welt lösen Traurigkeit aus, aber mit Jesus, Maria und Josef wollen wir und müssen wir Freude und Hoffnung den Vorrang geben.

Wort Gottes: Markus 4,35-41:

Jesus befiehlt mit Nachdruck dem Meer Stillschweigen, und der Sturm hört auf!

1. Rubrik: Disziplin und Methode

Nehmen wir die drei Verben des hl. Ignatius, von denen wir letztes Jahr gesprochen haben, wieder auf: wollen, planen und überprüfen.

Wollen Wählen wir konkrete Bemühungen aus, um disziplinierter und methodischer zu werden.

Planen. Wie werden wir täglich diese Bemühungen in die Praxis umsetzen?

Überprüfen Schreiben wir Erfolge und Scheitern in unserem Gewissenerforschungsheft auf.

2. Rubrik: Geistliche Aufgaben.

Beleben wir die geistlichen Aufgaben wieder. Im Geist von Pater Lucien-Marie Dorne und Mutter Maria Augusta zielen sie darauf hin, den Anderen beim Wachsen und Besserwerden zu helfen. Die geistliche Aufgabe dient uns als Hilfe, über uns selbst hinauszugehen, dies oder jenes zu tun oder jemanden zu treffen. Ohne diese Aufgabe würden wir uns nie trauen, dies zu tun. Die Apostel wären nie in alle Nationen gegangen, wenn Jesus sie nicht ausgesandt hätte. Nehmen wir die Aufgabe an, die wir bekommen, nicht als ein Joch sondern als eine Gabe, um daran zu wachsen.

3. Rubrik: Geistliches Wort:

„Habt keine Angst!“ Diese ersten Worte Johannes Paul II. sind wirklich aktuell in diesem neuen Schuljahr, vor dem sich viele unserer Mitmenschen fürchten. Der erste polnische Papst in der Geschichte, der aus einer Kirche kam, die sich jenseits des Eisernen Vorhangs befand und gegen die Nazidiktatur und die marxistische Diktatur Widerstand geleistet hatte, wandte sich an die westliche Kirche, die durch eine andere Diktatur betäubt war: die Diktatur des Liberalismus.

In der Homilie seiner Einsetzungsmesse interpretierte Benedikt XVI. das „Habt keine Angst“ von Johannes Paul II. wie folgt:

„Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Der Papst sprach zu den Starken, zu den Mächtigen der Welt, die Angst hatten, Christus könnte ihnen etwas von ihrer Macht wegnehmen, wenn sie ihn einlassen und die Freiheit zum Glauben geben würden. Ja, er würde ihnen schon etwas wegnehmen: die Herrschaft der Korruption, der Rechtsbeugung, der Willkür. Aber er würde nichts wegnehmen von dem, was zur Freiheit des Menschen, zu seiner Würde, zum Aufbau einer rechten Gesellschaft gehört. Und der Papst sprach zu den Menschen, besonders zu den jungen Menschen. Haben wir nicht alle irgendwie Angst, wenn wir Christus ganz herein lassen, uns ihm ganz öffnen, könnte uns etwas genommen werden von unserem Leben? Müssen wir dann nicht auf so vieles verzichten, was das Leben erst so richtig schön macht? Würden wir nicht eingeengt und unfrei? Und wiederum wollte der Papst sagen: Nein. Wer Christus einlässt, dem geht nichts, nichts – gar nichts verloren von dem, was das Leben frei, schön und groß macht.“

Die Welt wird immer stärker von Angst beherrscht. Gott ist immer seltener anwesend. Es ist notwendig, den Leuten die Liebe Gottes und das Vertrauen zu Gott wieder zu geben, damit sie die Angst aus ihren Herzen jagen. Geben wir ihnen Vertrauen, Frieden und Freude. Das ist möglich und das ist absolut notwendig. Die Freude Gottes sollen wir den Leuten geben, mit denen wir leben oder denen wir begegnen, sei es bei der Arbeit, beim Studium oder bei unseren Hobbies. Geben wir ihnen keine oberflächliche Freude. Die bringt keinen Frieden. Was wir geben müssen, ist die Freude Gottes. Wir sollen keine Angst haben. Das bedeutet nicht, leichtsinnig zu sein. Die Angst muss aber verjagt werden. Habt keine Angst! Mögen diese Worte in unseren Herzen eingeprägt werden. Gott ist da und Er ist stärker als der Dämon.

Rechnen wir mit der treuen Gnade Gottes! In den letzten Jahren seiner Lebenszeit erfuhr unser Gründer das Evangelium des Leidens. Er sagte uns immer wieder: Jesus ist da! Die Apostel hatten Jesus während seines Leidens verlassen. Nach der Auferstehung und der Gabe des Heiligen Geistes haben sie alle heidnischen Nationen evangelisiert. Wie konnten sie, menschlich gesehen, eine so verrückte Mission unternehmen? Sie haben ihre eigenen Schwachheiten nicht beachtet, sondern an die Worte Jesu geglaubt: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mat 28,20)

Bitten wir U.L.F. vom Schnee um die Gnade, den vertrauensvollen Glauben der Apostel zu teilen. Tatsächlich sind wir schwach, aber die Kraft der Gnade Gottes erweist sich in unserer Schwachheit.“ (2.Ko 12,9). Seien wir treue und starke Zeugen Jesu. Seine Gnade wird uns nie fehlen, wenn wir die Sakramente empfangen, die er eingesetzt hat, und wenn wir ständig zu ihm beten.

Papst Franziskus sagte zu den Jugendlichen am 9. Mai 2019 in Mazedonien:

„Wenn alles stillzustehen und zu stagnieren scheint, wenn persönliche Probleme uns beunruhigen, soziale Schwierigkeiten keine angemessenen Antworten finden, dann ist es nicht gut, sich geschlagen zu geben« … Versucht an eure großartigsten Träume zu denken:…Einer müden Welt Hoffnung geben, zusammen mit anderen, Christen und Muslimen…

»Die schönsten Träume erkämpft man mit Hoffnung, Geduld, Einsatz und Verzicht auf Eile. « – Wie jene Künstler. » Zugleich darf man sich nicht von der Unsicherheit blockieren lassen; man sollte keine Furcht haben, etwas aufs Spiel zu setzen und Fehler zu machen. « – Nein, keine Angst haben! – «Eher müssen wir Angst haben, wie gelähmt zu leben, wie lebendige Tote, die zu leblosen Individuen wurden, weil sie kein Risiko eingehen wollen« – ein junger Mensch, der kein Risiko eingeht, ist ein Toter –, »weil sie sich nicht für ihre Belange einsetzen oder weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Selbst wenn du einen Fehler machst, kannst du immer wieder aufstehen und neu anfangen. Niemand hat das Recht, dir die Hoffnung zu rauben« Lasst euch nicht die Hoffnung rauben!...

Liebe junge Freunde, habt keine Angst, Handwerker der Träume und Handwerker der Hoffnung zu werden. Einverstanden?“ 

Im Akt der Hoffnung sagen wir zu Gott, dass wir mit einem festen Vertrauen hoffen, dass er uns das ewige Glück in seinem Reich geben wird und, durch die Verdienste seines Sohnes, seine Gnade, um dorthin zu kommen.

Seien wir stark im Glauben! Unser Gründer rief uns oft dazu auf. Wir sollen den Heiligen Geist um diese Gnade bitten. Im Akt des Glaubens bekennen wir, dass wir fest an alle Wahrheiten glauben, die Gott uns offenbart hat, weil Er sich nicht irren und uns nicht betrügen kann. In dieser durch Relativismus und Verwirrung gekennzeichneten Welt, bezeugen wir den Glauben der Kirche. Der Glaube ermöglicht uns, an der Kenntnis von Gott selbst teil zu haben. Gott ist die Wahrheit und der Quell der Wahrheit.

Der hl. Paulus war stark im Glauben. Möge er unser Vorbild in diesem Monat sein, in dem ein neues Schuljahr beginnt. Er wird uns helfen, uns nicht aufhalten zu lassen durch Widerstand, Widerspruch, Verfolgung. Hören wir ihm zu:

„Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr. Fünfmal erhielt ich von Juden die vierzig Hiebe weniger einen; dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb ich auf hoher See. Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem Meer, gefährdet durch falsche Brüder. Ich erduldete Mühsal und Plage, viele durchwachte Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Nacktheit. Um von allem andern zu schweigen, dem täglichen Andrang zu mir und der Sorge für alle Gemeinden.“ (2.Ko 11,23–28)

Am Ende seines Lebens bezeugte er seinem Jünger Timotheus: „Ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe“ (2 Tim 1,12). Zweifeln wir nicht an Jesus. Schämen wir uns seiner Kirche nicht, aber seien wir stark im Glauben und treu!

Seien wir stolz auf unsere Wurzeln! Während der Ausgangsperre wegen Corona haben viele von „der Welt nachher“ gesprochen. Was aber ist diese Welt? Seien wir am Anfang dieses neuen Schuljahrs entschlossen. Seien wir stolz auf unsere christlichen Wurzeln! Wir leiden zwar, und wir sind ängstlich vor der immer größeren Entweihung des menschlichen Lebens, der Entstellung der menschlichen Liebe und dem Aufweichen der von Gott gewollten Familie. Geben wir aber nicht auf! Europa ist noch nicht tot. Folgen wir dem Beispiel seiner Heiligen und seien wir stolz auf unsere christlichen Wurzeln, und schämen wir uns nicht, weder vor Jesus noch vor seiner Kirche!

4. Rubrik: Weiterbildung:

Letztes Jahr haben wir Sie aufgefordert, sich den Katechismus der Katholischen Kirche anzueignen. Wir könnten das achte Gebot Gottes vertiefen (K.K.K. 2464-2513)

5. Rubrik: Aktion:

Mutter Maria Augusta sagte zu ihren geistlichen Kindern: „Das Apostolat der Liebe macht einen unwiderstehlich: Seelen sind sehr begeistert für Jesus: wir müssen weiter für sie beten und leiden. Die Krankheit ist wie eine schmerzhafte Geburt der Seele, die Jesus so lieb hat. Ich leide, aber aus Liebe zu Jesus erfahre ich Freude bei diesem Leiden. Gott gibt mir etwas Beruhigung, um meine menschlichen Kräfte zu erneuern. Jesus will, dass wir menschlich sind: Er will, dass wir seine Passion weiter leben, und er war ein Mensch. Haben wir Vertrauen, aber wir sind im Tal der Tränen. Ihr könnt nicht allein denken: Redet offen in der Einfachheit, in der Gelassenheit, und in der Liebe. Drückt euer Leiden aus. Umgebt Jesus mit Liebe, und er wird seine Barmherzigkeit ausgießen. Die reine Liebe des kleinen Kindes macht uns in unserer Naivität so einfach, dass sie uns für Sein Herz unwiderstehlich macht. Lasst uns lieben und die Liebe weitergeben, wie Jesus selbst liebt“

Seien wir nicht schüchtern und legen wir Zeugnis ab von unserem Glauben, von unserer christlichen Freude und von unserer Hoffnung. Umgeben wir Jesus mit Liebe und üben wir bei allen das unwiderstehliche Apostolat der Liebe aus.

6. Austausch:

Tauschen wir uns über das aus, was wir während der beiden Sommermonate getan haben. Sprechen wir begeistert über unsere Begegnungen und über unsere Entdeckungen (Landschaft, Schönheit der Natur…). Teilen wir unsere Freude und unsere Hoffnung. Wir bedanken uns bei den Wächtern der Gebetsstätte Unserer Lieben Frau vom Schnee. Ihre Fürsorge berührt uns sehr. Danke sehr.

7. Aktuelles in der Kirche und in der Welt

Schöpfung feiern und bewahren, heißt, dass wir (mindestens) ein Mal im Jahr, einen Termin ausmachen, wo wir die Schöpfung in den Mittelpunkt unseres gemeinschaftlichen Lebens und unserer Gottesdienste stellen. Diese wertvolle Zeit ermöglicht jeder „Gruppe“ oder jeder Person durch ihre eigenen Charismen eine Zeit zu leben, die durch ihre Schönheit und ihre Kreativität in Erinnerung bleiben wird. Ursprung: Eine Zeit für die Schöpfung wurde 2007 bei dem ökumenischen Treffen in Sibiu (Rumänien) eingeführt. Der vorgeschlagene Zeitraum dauerte vom 1. September, dem Beginn des liturgischen orthodoxen Jahres, bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus, über das von den Evangelisten gefeierte Erntedankfest. Schon 1989 führte der Ökumenische Patriarch, Dimitrios I, durch eine Enzyklika den Beginn des orthodoxen liturgischen Jahres ein als einen Tag des Gebetes für die Schöpfung. Im Jahre 2015 forderte Papst Franziskus die Katholiken auf, diese Zeit für die Schöpfung zu leben, und führte einen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am gleichen Tag wie die Orthodoxen ein.

In Frankreich ist DIE SAISON DER SCHÖPFUNG weiterhin vom 1. September bis zum 4. Oktober. Das wurde vom C.E.C.E.F. (Conseil d’Eglises Chrétiennes en France = Rat der christlichen Kirchen Frankreichs) empfohlen.

In Deutschland wurde der erste Freitag im September eines jeden Jahres als der ökumenische Tag der Schöpfung festgelegt.

Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Schuljahr und versichern Sie unserer Gebete und Zuneigung.

Ich segne Sie väterlich. Ich bitte Sie, unermüdlich für die aktuelle Baustelle auf der Gebetsstätte U.L.F. vom Schnee in Saint-Pierre de Colombier und für den Entwurf der Kapelle des Unbefleckten Herzens Mariens weiter zu beten. Wir vertrauen Jesus, Unserer Liebe Frau vom Schnee und dem Heiligen Josef all Ihre Anliegen für Ihre Familie, Ihre Gesundheit und Ihre Arbeit an.

Pater Bernhard

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