April 2023 : Jesus, der Du in Maria lebst
Jesus, der Du in Maria lebst, komm und lebe in Deinen Dienern!
Liebe Freunde,
Wir werden nun in das große Ostertriduum eintreten. Am 2. April gedenken wir des Todes des Heiligen Johannes Paul II. am 2. April 2005 und des Todes unseres Gründervaters am 2. April 2006. Am 11. April begehen wir den 60. Jahrestag des Todes von Mutter Maria-Augusta am 11. April 1963, ein Gründonnerstag. Wir danken Gott für unsere große Novene, die bereits reich an Gnaden ist und die Euch, unseren lieben Freunden, erlaubt, unseren Vater und unsere Mutter tiefgreifender kennenzulernen. Gemeinsam mit Euch danken wir Gott für das Charisma, das Er Ihnen im Hinblick auf das Leben und die Mission der Apostel der Liebe, die Unserer Lieben Frau vom Schnee geweiht sind und an sie angeseilt sind, gegeben hat. Vielen Dank auch für Eure Gebete, auf dass wir ihrem Geist und dem uns von ihnen hinterlassenen Erbe treu bleiben.
Vergessen wir nicht für Frankreich zu beten und für alle, die in Angst um die nahe und ferne Zukunft leben. Wir hören sehr oft die Frage „Wohin führt das alles?“. Seien wir gegenüber unseren entmutigten oder gar verzweifelten Zeitgenossen Zeugen der christlichen Hoffnung. Verstehen wir ihre Ängste und Nöte, so wie der Heilige Johannes Paul II. die Ängste derer verstanden hat, die leiden und nicht verstehen, dass das Leiden einen Sinn haben kann. Am 11. Februar 1984 hat dieser heilige Papst der Kirche und der Welt das wichtige Apostolische Schreiben „Salvifici doloris“ = „vom heilbringenden Leiden“ über das Leiden gegeben. Dieses Schreiben war durch sein eigenes Leiden lange herangereift. Dieser Text könnte uns in der folgenden Karwoche helfen, Jesus besser in Seiner Passion nachzufolgen. Während er das Evangelium des Leidens verkündete, wusste Johannes Paul II. sehr wohl, dass es eines schmerzhaften Weges bedürfe, um dieses in der Heiterkeit und der Ergebenheit gegenüber Gott zu leben. Dem Leiden wird tatsächlich fast immer mit Angst begegnet. Derjenige, der leidet, hat das Recht, Gott die Frage nach dem Warum zu stellen. Aber diese Frage, schreibt der Hl. Johannes Paul II., wird einem Gott gestellt, der am Kreuz leidet. Dieser Gott wollte diese legitime Frage des leidenden und verängstigten Menschen nicht rein philosophisch oder abstrakt beantworten. Von der Höhe des Kreuzes aus richtet Er Seinen Aufruf an uns: „Folge mir nach! Komm! Nimm mit deinem Leiden teil am Werk der Erlösung der Welt, die durch mein Leiden vollbracht wird.“ Der Hl. Johannes Paul II. schloss mit folgenden Worten: Der Mensch, der zu seinem Leiden sein „Ja“ gibt, findet in diesem somit inneren Frieden und sogar die geistliche Freude, von der der Heilige Paul spricht (Kol 1, 24). Möge dieses Zitat aus „Salvifici doloris“ uns helfen, diese Karwoche mit Eifer und in Gemeinschaft mit dem leidenden Jesus zu leben.
Bemühungen
Beten wir gleich nach dem Aufstehen das Gebet von Pater Olier: Jesus, der du in Maria lebst.
Wort Gottes: Gal 2, 19-21; Phil 3,7-21.
Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Was ich nun im Fleische lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat. Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus vergeblich gestorben. (Gal 2, 19-21)
Doch was mir ein Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten. Ja noch mehr: Ich halte dafür, dass alles Verlust ist, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles überragt. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm erfunden zu werden. Nicht meine Gerechtigkeit will ich haben, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott schenkt aufgrund des Glaubens. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden, indem ich seinem Tod gleich gestaltet werde. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Heimat im Himmel
Das also wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren. Nur müssen wir festhalten, was wir erreicht haben. Ahmt auch ihr mich nach, Brüder und Schwestern, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt! Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist Verderben, ihr Gott der Bauch und ihre Ehre besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn. Denn unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann. (Phil 3, 7-21)
1. Rubrik: Disziplin
Der täglichen Gewissenserforschung treu sein und die Osterbeichte. Die Kirche lädt uns ein mit Hinsicht auf Ostern eine gute Beichte abzulegen. Gewöhnen wir uns die tägliche Gewissenserforschung an, wir werden bei der Vorbereitung unserer Beichte weniger hilflos sein. Die Beichte ist wirklich eine Befreiung der Seele.
2. Rubrik: Vorausplanung
Das Ostertriduum möge wirklich der Gipfel unseres liturgischen Jahres sein. Dies wird es sein, wenn wir die Teilnahme an den großen Liturgien im Voraus planen. Das Gleiche gilt für den Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit und die Sonntage der Osterzeit. Lasst uns in diesen bewegten Zeiten die Osterfreude ausstrahlen.
3. Rubrik: Geistliches Wort: „Jesus, der Du in Maria lebst, komm und lebe in Deinen Dienern im Geiste Deiner Heiligkeit, in der Fülle Deiner Kraft, in der Echtheit Deiner Tugenden, in der Vollkommenheit Deiner Wege, in der Vereinigung mit Deinen Geheimnissen. Herrsche über jede feindliche Gewalt durch Deinen Heiligen Geist zur Verherrlichung des Vaters. Amen.“ Jean-Jacques Olier
Unser Gründer, der im Priesterseminar von Viviers und Issy-les-Moulineaux in die Spiritualität der Sulpizianer eingeführt wurde, hat der Truppe Unserer Lieben Frau vom Schnee am 20. März 1944 das Gebet von Pater Olier „Jesus, der du in Maria lebst“ vorgeschlagen. Dies tat er zusätzlich zum Pfadfindergebet: „Ewiges Wort, eingeborener Sohn Gottes, lehre uns die wahre Großmut“. Fünf Tage später am Fest Mariä Verkündigung weihte sich die Truppe U.L.F. vom Schnee der Heiligen Gottesmutter. Zitieren wir einen Ausschnitt: „Durch das Fiat, dass Du voller Liebe ausgesprochen hast, ist Jesus in Dir geboren worden. Du hast Ihn den Seelen gegeben, sodass sie das Leben haben. Oh Unsere Liebe Frau, gib der entstehenden Truppe deinen Sohn Jesus, sodass sie heute das Leben habe. Öffne sie hierfür für die lebensspendende Wirkung des Geistes der Liebe. Verbinde ihr Leben mit dem Leben deines Sohnes, des Erlösers. Lass sie in diesem Leben wachsen, auf dass sie wachse, auf dass sie größer werde. Auf dass sie zu einem Glied der Schar der Apostel werde, zu Aposteln, die den Seelen, die auf Ihn warten, Jesus geben wollen.“ Am Tag von Christ Himmelfahrt, dem 17. Mai 1944, wurde für die Truppe U.L.F. vom Schnee festgelegt, dass „in der entwickelten Spiritualität gemäß des Gebetes „Jesus, der du in Maria lebst“ besonderer Nachdruck auf die Vereinigung mit Christus gelegt wird, vor allem in seinem Opfer, seinem Leiden und Seiner Aufopferung in jeder Heiligen Messe.“
Jesus, der Du in Maria lebst
Die Sulpizianer erklären folgendermaßen den Gedanken ihres Gründers Pater Jean-Jacques Olier bezüglich der Jungfrau Maria und des Lebens Jesu in ihr: „War sie nicht die Erste, die das Wort empfangen hat? Zunächst durch den Glauben, daraufhin in ihrem Leib, aber aufgrund ihres Glaubens? War sie nicht die Erste, die sich dem Geist überlassen hat, die Erste, die an den Geheimnissen Jesu teilgenommen hat, die Erste, die sein Aufstreben hin zum Vater innig geteilt hat? Pater Olier bewahrte sein ganzes Leben lang diese Nähe zu derjenigen, die ihm den Zugang zum Sohn ermöglicht hat. Inmitten aller Launen des Alltags rief er sie sehr oft an. Nach seiner endgültigen Bekehrung in Loretto in Italien, die er ihrer Fürsprache zuschrieb, legt er sehr schnell ein „Gelübde der Knechtschaft“ gegenüber Maria ab, um Christus besser anzugehören.
Weil die Jungfrau Maria erfüllt vom Heiligen Geist war und den Heiligen Geist auf beispiellose Art und Weise empfangen hat – so groß war ihre Fähigkeit zur Aufnahme der Gnade –, ist sie einerseits das Bild und die erste Verwirklichung, die Erstlingsfrucht der Kirche. „Der Geist findet in ihr einen immensen und bis in die Tiefe ihres Wesens reichenden Gehorsam vor“ meint Olier. Er staunte darüber, in Maria all das vereint zu sehen, was der Geist Gottes eines Tages über die ganze Kirche ausgießen würde. Das Gemälde der Kapelle des Priesterseminares Saint-Sulpice, welches beim Maler Charles Le Brun in Auftrag gegeben wurde, hat Pfingsten als Thema. Der Künstler stellte Maria hierauf räumlich über den Aposteln dar, sie empfängt das Feuer des Heiligen Geistes, das auf ihr ruht und sich daraufhin in Feuerzungen auf die Apostel aufteilt. Olier unterstreicht ebenfalls die enge Gemeinschaft zwischen Jesus und Maria. Diese besteht nicht nur aufgrund ihrer Beziehung als Mutter und Sohn, sondern vor allem, weil Jesus seiner Mutter, die ihn im Glauben aufgenommen hat, das Leben vermittelt, das er selbst in Fülle besitzt: Er lässt sie an seinem Geist teilhaben, an seinen Gaben, an seinen immensen Schätzen, und an seinem Leben, in einem Wort, er gibt sich ihr ganz und gar. Maria hat Christus seine Menschheit gegeben, er gibt ihr im Gegenzug sein göttliches Leben. Während sie ihn in sich getragen hat, war Maria die Welt Jesu: Maria war ihm alles. Sie war seine Nahrung, sein Leben, seine Bleibe und sein Tempel. Im Austausch heiligte Jesus seine Mutter. Und dieser innere Austausch setzte sich während des gesamten Lebens Jesu fort, durch all seine Geheimnisse, an denen sie innig teilhatte. Während der gesamten Passion verließen alle Jünger, außer Johannes, den Sohn Gottes: Aber die Heilige Jungfrau blieb unerschütterlich im Glauben an ihren Sohn und in der Wertschätzung seiner Größe. Haltet euch an sie, sagte Olier, an sie, die geistig gesammelt in der Stille und im Frieden am Fuße des Kreuzes ausharrt. Bleibt innig verbunden mit der Kraft dieser göttlichen Mutter. Auf dem Kalvarienberg steht Sie aufrecht zu Füßen des Kreuzes Jesu, um die Kraft ihres Herzens und ihre Beständigkeit in der Drangsal des Kreuzes auszudrücken. So ist Maria das Vorbild der Christen, die Christus im Glauben aufnehmen, damit er seine Geheimnisse in ihnen leben kann.“ Möge die Spiritualität Pater Oliers uns tiefgreifend berühren und uns somit erlauben, ein heiliges Ostertriduum zu leben.
Komm und lebe in Deinen Dienern
„Pater Olier bittet um das Kommen Jesu in seine Diener. Seine Diener sind diejenigen, die akzeptiert haben, dass er ihr Meister sei, sprich diejenigen, die ihm ganz gehören wollen, die ihm in ihrer ganzen Existenz und bis auf den Grund ihrer selbst geweiht sein wollen. Wir wissen bereits, dass Jesus mit seinen Dienern eine ganz andere Beziehung unterhält als die menschlichen Meister. Nennt er sie nicht seine Freunde? Und kommt er nicht, um in ihnen zu wohnen? Wir, die wir die Diener Jesu sein wollen, können also den folgenden Wunsch ausdrücken: Jesus möge kommen und in uns wohnen, damit wir an seinem Geist teilhaben, sodass wir mit seinen Gefühlen umkleidet werden. Er kommt, um in uns zu wohnen und so verwirklicht sich das Wort des Heiligen Paulus: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2, 20)“ Lasst uns keine Angst haben und uns das inbrünstige Gebet der ersten Christen zu Eigen zu machen: Komm, Herr Jesus, Maranatha! (Offb 22, 20)
Im Geiste Deiner Heiligkeit
Der K.K.K. (Nr. 459) sagt uns: „Das Wort ist Fleisch geworden, um für uns Vorbild der Heiligkeit zu sein: Jesus ist nicht nur das Vorbild unserer Heiligkeit, Er ist auch die Quelle der Heiligkeit. Er möchte in uns in seinem Geist der Heiligkeit leben. Nehmen wir Ihn auf!
In der Fülle Deiner Kraft
Jesus sagt zum hl. Paulus: „Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet.“ Der hl. Paulus begeistert sich: „Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Kor 12, 9-10) Seien wir nicht tollkühn, denn wir sind nur Elend und Schwäche. Aber haben wir Glauben an den auferstandenen Jesus, unseren Erlöser, er möchte in uns in der Fülle Seiner Kraft wirken. Seien wir stark durch die Kraft Gottes, so wie Jakob, dem Gott den Namen „Israel“ gegeben hat, den man auch mit „stark durch die Kraft Gottes“ übersetzen könnte.
In der Vollkommenheit Deiner Wege
Jesus sagt in seiner ersten Abschiedsrede nach dem Abendmahl (Joh 14, 6), dass Er der Weg, die Wahrheit und das Leben sei. Worin besteht nun die Vollkommenheit seiner Wege, von der in diesem Gebet die Rede ist? Zunächst in der Vollkommenheit des Weges der Evangelischen Räte, die von Jesus, Maria und Joseph in Fülle gelebt wurden: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Und als nächstes im Weg der 8 Seligpreisungen (Mt 5, 3-10). Und schlussendlich in dem vom hl. Paulus beschriebene Weg: Jesus hat sich seiner Gottheit entäußert und sich bis zum Grad des Knechtes und bis zum Tod als Übeltäter am Kreuz erniedrigt, um uns zu retten. Das ist die Vollkommenheit Seiner Wege, an denen Jesus uns teilhaben lassen will! Haben wir keine Angst vor dem Evangelium, leben wir es durch, mit und in Jesus.
In der Echtheit Deiner Tugenden
Die Heiligkeit ist ohne die Tugenden nicht erreichbar. Unser Gründer beharrte darauf, dass wir alle Tugenden entfalten. Jesus hat sie auf perfekte Art und Weise entfaltet. Er möchte zu uns in der Echtheit Seiner Tugenden kommen, um uns unter anderem an diesen teilhaben zu lassen. Der hl. Petrus schreibt: „Alles, was für unser Leben und unsere Frömmigkeit gut ist, hat seine göttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat. Durch sie sind uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Anteil an der göttlichen Natur erhaltet und dem Verderben entflieht, das durch die Begierde in der Welt herrscht. Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe!“ (2 Petr 1, 3-7) Im Galaterbrief zählt der hl. Paulus die Früchte des Heiligen Geistes auf, die Jesus uns vermitteln möchte: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit; … Die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“ (Gal 5, 22-24) Es ist nicht einfach, alle Tugenden zu üben, da wir durch die Folgen der Erbsünde und unserer persönlichen Sünden geschwächt sind. Lasst uns in dieser Karwoche und in der Osterzeit voll Vertrauen zu Jesus beten. Am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit werden wir es wiederholen: „Jesus, wir vertrauen auf Dich.“ Wir werden noch hinzufügen: Komm in uns in der Echtheit Deiner Tugenden; komm und gib uns Geduld, Ausdauer und Vertrauen, um alle Tugenden zu üben und verlass uns nicht auf dem gewundenen Pfad des Aufstieges zur Heiligkeit.
In der Vereinigung mit Deinen Geheimnissen
Das Gebet des Rosenkranzes erlaubt uns besser zu verstehen, was P. Olier uns mit dem Ausdruck „in der Vereinigung mit Deinen Geheimnissen“ sagen möchte. Don Marmion erklärt dies in seinem Buch „Christus in seinen Geheimnissen“. Unser Gründer lud uns ein, dieses Buch zu meditieren. Möge das Rosenkranzgebet uns vom Unbefleckten Herzen Mariens erwirken, dass wir in Vereinigung mit den freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnissen leben. Komm, Herr Jesus, erwirke uns die Gnade wahrhaftig in Vereinigung mit Deinen Geheimnissen zu leben, um unsere bewegten und gewalttätigen Zeiten in der Heiterkeit zu leben. Lasst uns nicht bei den schmerzhaften Geheimnissen stehen bleiben, sondern betrachten wir im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe die glorreichen Geheimnisse. Ja, Jesus, wir glauben an die Macht Deines Herzens.
Herrsche über jede feindliche Gewalt durch Deinen Heiligen Geist zur Verherrlichung des Vaters.
Jesus hat uns das Vaterunser gegeben, welches mit der Bitte „erlöse uns von dem Bösen“ schließt. Das Gebet, das P. Olier seinen Seminaristen aufgetragen hat zu beten, schließt ebenfalls mit der Bitte, Jesus möge über jede feindliche Gewalt herrschen. Diese Herrschaft ist die Frucht des Ostermysteriums. Jesus hat durch Seinen erlösenden Tod am Kreuz und Seine Auferstehung die Hölle definitiv besiegt. Aber die endgültige Herrschaft des auferstandenen Herrn in unseren Seelen wird erst im Reich Seines Vaters, nach unserer eigenen Auferstehung, in Fülle wirksam sein. In diesem Tal der Tränen, in dieser Welt, in der der Fürst der Welt, der Satan, herrscht, bedarf es unseres demütigen und bittenden Gebetes: Komm, Herr Jesus, und herrsche über jede feindliche Gewalt durch Deinen Heiligen Geist zur Verherrlichung des Vaters. Er ist allmächtig!
Abschluss: Möge dieses Geistliche Wort uns helfen, das Geheimnis Jesu, der in Maria lebt, besser zu verstehen und auch den Wunsch, selbstverständlich in geringerem Maße, das zu leben, was der hl Paulus lebte: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Im Buch „Cum clamore valido“ lesen wir: „Nach meinem Tod, sagt Jesus, musste die Jungfrau Maria während vieler Jahre wie Meine „Überlebende“ weiterleben, sie musste Mich fortführen und auf gewisse Weise als Miterlöserin verewigen. Das war die Absicht Meines Vaters. Hätte ich ansonsten den Mut gehabt, sie nicht mit mir mitzunehmen? Und wir lautete ihre Antwort? Wie rein und eifrig waren ihr «Fiat» und ihr «Magnifikat».“ Je mehr Jesus in uns lebt, desto mehr werden wir Seine Liebe ausstrahlen, umso mehr Herzen werden von Seiner Liebe erobert werden können. Also, vorwärts in unseren Entdeckungen der Liebe, werden wir zu Aposteln und Zeugen der Liebe Jesu!
4. Rubrik: Weiterbildung
Lektüre des 15. Kapitels des Briefes an die Korinther, um das Geheimnis der Auferstehung besser zu verstehen. Enthusiastische Lektüre der Apostelgeschichte.
5. Rubrik: Mission
Seien wir freudige und eifrige Zeugen des auferstandenen Herrn.
6. Rubrik: Austausch
Wir haben die große Freude Euch die Ewigen Gelübde von Bruder François-Marie, Bruder Georges, Bruder Henry-Marie und Bruder Pio am Samstag, den 17. Juni, um 15 Uhr in Saint-Pierre-de-Colombier und von Schwester Camille am Samstag, den 2. September, um 15 Uhr in Saint-Pierre-de-Colombier anzukündigen.
Vielen Dank für Eure Gebete und Opfer, die erlaubt haben die beiden Prozesse in Bezug auf die Baustelle Unserer Lieben Frau vom Schnee zu gewinnen. Aber lassen wir auf keinen Fall nach, beten wir weiter zu Gott Vater, Jesus, Unserer Lieben Frau vom Schnee, dem Heiligen Joseph und dem Heiligen Erzengel Michael, deren Statuen sich auf dem Gelände befinden, um dieses zu beschützen.
Ich versichere Euch des Gebetes und der Zuneigung von Mutter Hélène und aller Brüder und Schwestern. Ich segne Euch zuneigungsvoll und danke Euch nochmals für Eure Gebete und Eure Großzügigkeit. Lasst uns eine eifrige Karwoche und eine freudige Osterzeit leben. Lassen wir uns nicht von der Traurigkeit und Lustlosigkeit überwinden, sondern seien wir immer enthusiastischere Zeugen des auferstandenen Herrn, dem wahren Prinzen des Friedens.
Pater Bernard